Stellungnahme zum Antisemitismus

Konvent und Kirchenpflege sind in dieser Situation sehr besorgt… 

Wir sind fassungslos und betroffen über den brutalen Angriff der terroristischen Organisation Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Über 1‘400 Zivilisten (Kinder, Frauen, Alte und Männer) wurden gequält und teilweise in Massenexekutionen hingerichtet, nur weil sie Juden waren. Knapp 240 Geiseln verschleppten die Terroristen in den Gazastreifen und gebrauchen sie wie die dortige Wohnbevölkerung als menschliche Schutzschilder, was viele tausend palästinensische Opfer hervorgebracht hat und noch bringen wird. Während die Streitkräfte Israels IDF das Leid der Bevölkerung dort möglichst kleinhalten möchte und mit gezielten Eingriffen arbeitet, nutzen die Terroristen tragische und teilweise gefälschte Bilder und Zahlen, um das Mitleid und den Hass der Welt auf Israel zu schüren. Diese werden den Medien zugespielt durch AlJazeera oder den roten Halbmond (eine Schwesterorganisation des Roten Kreuzes, die dort unter Kontrolle der Hamas ist). Es gibt leidende Menschen auf beiden Seiten: In Palästina und Israel versuchen christliche Gemeinden Not zu lindern und Menschen zu helfen. Sie sind an den Grenzen ihrer Kräfte. Jede Person dort hat Verwandte oder/und Freunde durch diesen unsäglichen Hasskrieg verloren. Dies führt dazu, dass ein todbringender Hass geschürt und Zerstörung im Namen des ‚richtigen Glaubens‘ ausgeübt wird.  

Es ist uns bewusst, dass dieser unsägliche Krieg bereits über 75 Jahre andauert und nun einen weiteren, traurigen Höhepunkt erreicht hat. Das Volk soll ein Segen für Gott in dieser Welt sein (1.Mose 12,2+3 – Psalm 72,17) und wird medial zum Fluch gemacht. Die Bedeutung Israel als Innovation in Technik und Entwicklung wird negiert. So viel Leid und Tod auf beiden Seiten macht uns traurig und ist nicht zu ermessen. Dass aber weltweit einseitige Demonstrationen für die palästinensische Seite stattfinden, während die Juden sich verstecken müssen, ist besorgniserregend. Wir möchten keine Partei ergreifen, aber weil unser Christusglaube auf dem Jesus von Nazareth beruht, sind wir Partei: Jesus von Nazareth war Jude und ist als Messias für sein Volk in diese Welt gekommen. Wir sind eingepflanzt in den edlen Weinstock. Dieselbe Wurzel trägt uns, deshalb sollten wir nicht überheblich werden. So steht es geschrieben in Römer 11,17-24 (beachte Vers 18!). Gott hat Ismael als Vater eines arabischen, streitbaren Volkes ebenfalls gesegnet (1.Mose 16,10ff). 

Wir verurteilen Antisemitismus, Antijudaismus und Anti-Israelismus in der Schweiz und in Europa klar. Hass darf keinen Raum haben. Hass gebiert Tod – Hoffnung und Liebe aber Leben. In einem Krieg kann man kaum richtig handeln. Betet für die Verantwortlichen um Gnade und Erkenntnis des lebendigen Gottes. Bittet Gott für die betroffenen Palästinenser und Israelis für Kraft und Lebensraum. Möge sich dieser Konflikt nicht ausweiten. Bislang halten arabisch und nichtjüdische Israeli noch zum Judenstaat. Betet auch für Christen in Bethlehem und anderen Gebieten in den autonomen Gebieten Israels. Die Grundbotschaft des Evangeliums ist Frieden für diese Welt. Der Auferstandene Jesus Christus bewahre vor Gleichgültigkeit und schenke euch seinen Frieden, der die Logik übersteigt. 

Für Kirchenpflege und Konvent 
Philipp Rüdiger 

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